Astralreisen wissenschaftlich betrachtet – Ursprung, Erlebnisse und kulturelle Hintergründe

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Astralreisen faszinieren die Menschheit seit Jahrtausenden. Berichte über das bewusste Verlassen des eigenen Körpers, das Reisen durch andere Dimensionen und Begegnungen mit fremdartigen Wesen finden sich in unterschiedlichsten Kulturen weltweit. Doch was steckt hinter diesen Erfahrungen? Handelt es sich um spirituelle Realität, psychologische Phänomene oder neurologisch erklärbare Prozesse?

In diesem ersten Abschnitt nähern wir uns dem Ursprung, den weltweiten Berichten und den kulturellen Grundlagen von Astralreisen wissenschaftlich betrachtet.

Definition: Was sind Astralreisen?

Unter Astralreise (auch: Außerkörperliche Erfahrung, OBE – „Out of Body Experience“) versteht man das subjektive Erleben, den eigenen Körper zu verlassen, während das Bewusstsein sich an einem anderen Ort befindet. Dabei berichten Betroffene häufig über:

  • das Schweben über dem eigenen Körper
  • Reisen durch Tunnel oder Lichter
  • Begegnungen mit Wesenheiten
  • Wahrnehmung fremder Dimensionen
  • Rückkehr in den Körper mit Erinnerungen an das Erlebnis

Diese Erfahrungen treten sowohl spontan (z. B. bei Unfällen, Nahtoderlebnissen) als auch gezielt durch Meditation, Hypnose oder bestimmte Techniken hervorgerufen auf.

Historische Wurzeln und kulturelle Vielfalt

Berichte über Astralreisen wissenschaftlich betrachtet finden sich nahezu überall:

  • Ägypten: Der „Ba“ – ein Seelenanteil, der den Körper verlassen kann.
  • Hinduismus: Der „Sukshma Sharira“ (Feinstoffkörper) reist durch Astralwelten.
  • Schamanismus: Gezielte Seelenreisen zur Heilung und Erkenntnis.
  • Buddhismus: Yogische Bewusstseinszustände und tibetisches „Traumyoga“.
  • Christentum: Ekstasen und Visionen heiliger Mystiker.
  • Moderne westliche Esoterik: Konzepte von Robert Monroe oder William Buhlman.

Diese Vielzahl an Quellen deutet darauf hin, dass Astralreisen kein modernes Phänomen sind, sondern tief in der Menschheitsgeschichte verwurzelt sind. In unserer modernen Welt geraten diese Phänomene oft in den Bereich der Esoterik – dabei lohnt sich ein sachlicher Blick auf die Fakten.

Frühberichte und systematische Erfahrungen

Bereits im antiken Griechenland finden sich Schriften, die außergewöhnliche Bewusstseinszustände schildern. Der Philosoph Plutarch berichtet von „Traumreisen“ in andere Welten. Spätere Berichte von Mystikern wie Teresa von Ávila, Hildegard von Bingen oder Jakob Böhme beschreiben intensive außerkörperliche Wahrnehmungen, die bis heute beeindrucken.

Im 20. Jahrhundert begannen einige Forscher, systematisch Erfahrungsberichte zu sammeln und zu analysieren. Besonders bekannt wurde:

  • Robert Monroe („Journeys Out of the Body“, 1971)
  • Dr. Charles Tart (Psychologe und Pionier der Bewusstseinsforschung)
  • Dr. Raymond Moody (bekannt durch seine Nahtodforschung)

Diese frühen Autoren lieferten viele strukturierte Protokolle, die verblüffend ähnliche Erlebnisinhalte zeigen.

Häufige Auslöser von Astralreisen

Astralreisen können sowohl gewollt als auch ungewollt eintreten. Typische Auslöser sind:

  • Meditation, Atemtechniken, Yoga
  • Hypnagogische Zustände zwischen Schlaf und Wachsein
  • Nahtoderfahrungen (NDEs)
  • Unfälle, Traumata
  • Schwere Krankheiten oder Operationen
  • Spontan ohne erkennbaren Anlass

Nahezu alle Menschen berichten, dass der Zustand von tiefer Entspannung, innerer Stille und gelöster Körperwahrnehmung eine zentrale Rolle spielt.

Subjektive Erlebniswelten und wiederkehrende Elemente

Bei der Analyse tausender Erfahrungsberichte fallen einige auffallende Gemeinsamkeiten auf:

  • Gefühl des Schwebens
  • Wahrnehmung von Vibrationen beim Austritt
  • Bewusstsein der Trennung zwischen physischem Körper und Bewusstsein
  • Wahrnehmung des eigenen schlafenden Körpers aus der Distanz
  • Bewegung durch Räume, Städte, Landschaften, manchmal auch fremdartige Dimensionen
  • Treffen mit verstorbenen Personen oder spirituellen Wesen
  • Schwierigkeiten bei der Rückkehr in den Körper („Re-Entry“)

Diese Gemeinsamkeiten deuten auf stabile Erlebnisstrukturen hin, die unabhängig von Kultur, Religion oder persönlichem Glauben auftreten.

Nahtoderfahrungen als Sonderform

Besonders intensiv werden Astralreisen im Zusammenhang mit Nahtoderfahrungen (NDE – Near Death Experience) berichtet. Hier überschneiden sich viele Elemente:

  • Lichttunnel
  • Lebensrückschau
  • Begegnung mit Verstorbenen oder Lichtwesen
  • Gefühl tiefer Glückseligkeit
  • Verlust von Raum-Zeit-Gefühl
  • Widerstand gegen die Rückkehr in den Körper

Studien von Dr. Pim van Lommel (2001, Lancet) zeigten, dass solche Erlebnisse auch bei Herzstillstand auftreten, also in medizinisch todesnahen Zuständen. Dies wirft fundamentale Fragen über das Verhältnis zwischen Gehirn und Bewusstsein auf.

Bewusstsein losgelöst vom Gehirn?

Der Kern der Diskussion lautet: Handelt es sich bei Astralreisen um rein neurologisch erzeugte Halluzinationen – oder erlebt der Mensch hier tatsächlich eine Trennung von Bewusstsein und Körper? Genau hier setzt die wissenschaftliche Kontroverse an.

  • Klassische Neurowissenschaft: Bewusstsein entsteht vollständig im Gehirn. Astralreisen wären demnach Halluzinationen durch veränderte neuronale Aktivität.
  • Grenzbereiche der Bewusstseinsforschung: Das Bewusstsein könnte auch jenseits des Gehirns existieren. Das Gehirn wäre nur Empfänger und Filter — ähnlich wie ein Radio, das Signale empfängt.

Diese Gegenüberstellung bleibt bis heute ungelöst und öffnet die Tür für intensive interdisziplinäre Forschung.

Externe Quelle (fundiert):

Ein Überblick zur Bewusstseinsfrage bei NDEs findet sich z. B. im Journal of Near-Death Studies (IANDS – Near-Death Studies).

Wissenschaftliche Neutralität und methodische Probleme

Die größte Herausforderung für die Wissenschaft bei der Untersuchung von Astralreisen wissenschaftlich betrachtet liegt in der Subjektivität der Erlebnisse. Sie sind:

  • individuell
  • nicht reproduzierbar unter Laborbedingungen
  • abhängig von inneren Bewusstseinszuständen

Daher stoßen klassische naturwissenschaftliche Methoden hier oft an ihre Grenzen. Trotzdem wächst die Zahl der Forschungsarbeiten, die sich mit der Thematik seriös beschäftigen – darunter Psychologie, Neurobiologie, Quantenphysik und Philosophie des Geistes.

Astralreisen wissenschaftlich betrachtet – Darstellung des Bewusstseins im Kosmos

Erste Ansätze interdisziplinärer Forschung

Verschiedene Disziplinen versuchen inzwischen, Brücken zwischen den Erfahrungsberichten und naturwissenschaftlicher Methodik zu schlagen:

  • Neuroimaging (fMRT, EEG): Messung veränderter Hirnaktivität während außerkörperlicher Zustände.
  • Traumforschung: Vergleich von Klarträumen (luziden Träumen) mit Astralreisen.
  • Schlaf- und REM-Forschung: Überlappungen mit hypnagogischen Zuständen.
  • Philosophie des Geistes: Diskussion des Bewusstseins als eigenständige Entität.

Einige Labore (z. B. der Dream Research Lab an der Harvard Medical School) untersuchen luzide Träume und Out-of-Body-Erfahrungen experimentell und liefern erste interessante Befunde.

Astralreisen wissenschaftlich betrachtet – Neurobiologische Erklärungen und alternative Hypothesen

Im ersten Teil haben wir den kulturellen und historischen Hintergrund von Astralreisen wissenschaftlich betrachtet analysiert. In diesem zweiten Abschnitt richten wir den Fokus auf die wissenschaftlichen Erklärungsmodelle: Welche neurobiologischen Prozesse könnten verantwortlich sein? Und wo stoßen diese Theorien an ihre Grenzen?

Die Rolle des Gehirns: Zentrum oder Filter?

Die dominierende These der klassischen Neurowissenschaft lautet: Bewusstsein ist ein emergentes Produkt neuronaler Aktivität. Wenn das Gehirn bestimmte Regionen aktiviert oder deaktiviert, können veränderte Bewusstseinszustände entstehen — inklusive Außerkörperlicher Erfahrungen.

Demgegenüber steht die sogenannte Filtertheorie des Bewusstseins. Hierbei wäre das Gehirn kein Erzeuger, sondern vielmehr ein Filter für ein übergeordnetes Bewusstseinsfeld. Ähnliche Ansätze finden sich bei Forschern wie Dr. Bernardo Kastrup oder dem Philosophen Aldous Huxley.

Nach dieser Theorie könnte Astralreisen wissenschaftlich betrachtet bedeuten: In bestimmten Bewusstseinszuständen lockert sich dieser Filter, sodass Informationen aus nicht-alltäglichen Realitäten ins Erleben dringen.

Temporo-Parietale Übergangsregion (TPJ) – das Zentrum der Selbstwahrnehmung?

Eine der am besten untersuchten Hirnregionen im Zusammenhang mit Außerkörperlichen Erfahrungen ist der sogenannte Temporo-Parietale Übergang (TPJ). Studien zeigen:

  • Bei Patienten mit Läsionen in diesem Areal treten häufig spontan Außerkörperliche Erfahrungen auf.
  • Elektrische Stimulation des TPJ kann bei manchen Probanden OBE-ähnliche Phänomene erzeugen.

Berühmt ist das Experiment von Dr. Olaf Blanke (Universität Genf), bei dem durch elektrische Stimulation dieser Region wiederholt das Gefühl entstand, den eigenen Körper von außen zu betrachten.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass der TPJ eine Schlüsselrolle bei der Integration der Selbstwahrnehmung und Körperlokalisation spielt.

Neurotransmitter und Chemie des Bewusstseins

Auch die biochemische Seite spielt eine Rolle. Bestimmte Substanzen können Außerkörperliche Zustände begünstigen:

  • DMT (Dimethyltryptamin): Bestandteil vieler schamanischer Pflanzenrituale (z. B. Ayahuasca). DMT erzeugt intensive Erfahrungen von Trennung von Raum, Zeit und Körper.
  • Ketamin: Dissoziatives Anästhetikum, das OBE-ähnliche Zustände induzieren kann.
  • LSD und Psilocybin: Halluzinogene mit starker Veränderung der Raumwahrnehmung.

Interessanterweise berichten viele Konsumenten dieser Substanzen Erlebnisse, die starke Ähnlichkeiten zu Astralreisen wissenschaftlich betrachtet aufweisen: das Gefühl, aus dem Körper herauszutreten, Lichtwesen zu begegnen oder durch andere Dimensionen zu reisen.

Externe fundierte Quelle:

Die Johns Hopkins University betreibt seit Jahren umfassende Studien zu Psychedelika und Bewusstseinsveränderung (Johns Hopkins Center for Psychedelic and Consciousness Research).

Astralreisen wissenschaftlich betrachtet – Suche nach Bewusstsein im Universum

Schlafphänomene und hypnagoge Zustände

Viele Astralreisen treten in der Übergangsphase zwischen Wachen und Schlafen auf. Hierbei sprechen Forscher von:

  • Hypnagogen Zuständen: Beim Einschlafen auftretende lebendige Bilder, Geräusche oder das Gefühl von Schweben.
  • REM-Schlaf-Paralyse: Der Körper ist gelähmt, das Bewusstsein erwacht teilweise.
  • Luzidem Träumen: Der Träumende weiß, dass er träumt, und kann den Traum steuern.

Der Psychologe Dr. Stephen LaBerge (Stanford University) konnte nachweisen, dass luzide Träume und Außerkörperliche Erlebnisse häufig ineinander übergehen. Hier liegt möglicherweise eine neurologische Brücke zwischen Traumerleben und Astralreisen.

Dissoziation als Schutzmechanismus

Ein weiteres Erklärungsmodell kommt aus der Psychotraumatologie. In extremen Stresssituationen kann das Gehirn eine Dissoziation auslösen — also eine Abspaltung des Erlebens, um emotionalen Schmerz zu reduzieren.

Traumaopfer berichten deshalb häufig von „Ich war plötzlich außerhalb meines Körpers“ oder „Ich habe das Geschehen von oben beobachtet“.

Hierbei handelt es sich aber weniger um echte Astralreisen im klassischen Sinn, sondern um psychologische Schutzreaktionen.

Das „Default Mode Network“ (DMN) und Bewusstseinsverschiebung

Neuere Studien zeigen, dass bei mystischen Erfahrungen, Meditation oder unter Psychedelika das sogenannte Default Mode Network (DMN) heruntergefahren wird. Diese Netzwerkstruktur im Gehirn ist stark mit unserem Gefühl eines stabilen Selbst verbunden.

Wenn das DMN „abschaltet“, berichten viele Menschen von:

  • Auflösung des Ich-Gefühls
  • Gefühl der Einheit mit dem Universum
  • Loslösung vom Körper

Diese Zustände ähneln teilweise dem, was bei Astralreisen wissenschaftlich betrachtet beschrieben wird. Ob dies jedoch rein interne Konstruktionen oder tatsächliche Kontakte zu anderen Realitätsebenen sind, bleibt offen.

Quantentheorien des Bewusstseins: Ein spekulativer Ansatz

Vereinzelt versuchen Forscher, die Grenzen der Neurobiologie zu überschreiten. Der bekannteste Vertreter dieser Richtung ist Sir Roger Penrose (Physik-Nobelpreisträger 2020), gemeinsam mit dem Anästhesisten Dr. Stuart Hameroff.

Ihre Theorie der Orch-OR (Orchestrated Objective Reduction) postuliert, dass Bewusstsein auf Quantenprozessen innerhalb der Mikrotubuli der Nervenzellen basiert.

Kritiker verweisen auf fehlende Beweise, Befürworter sehen hierin einen möglichen Schlüssel, um mystische Zustände wie Astralreisen zu erklären.

Externe Quelle:

Mehr zur Orch-OR-Theorie findet sich z. B. in Scientific American:

The Quantum Mind Debate

Grenzen der bisherigen Forschung

Obwohl zahlreiche Studien existieren, bleiben massive methodische Probleme bestehen:

  • Hohe Subjektivität der Erlebnisse
  • Kaum reproduzierbare Laborbedingungen
  • Schwierigkeit der objektiven Messung
  • Gefahr von Placebo- und Erwartungseffekten

Daher bleiben viele Wissenschaftler vorsichtig. Es existieren Erklärungsmodelle auf neurobiologischer Basis, aber keine eindeutigen Beweise, dass Astralreisen ausschließlich auf Hirnprozesse zurückzuführen sind.

Astralreisen wissenschaftlich betrachtet liefern ein hochkomplexes Bild: Einerseits sprechen viele neurologische Prozesse für interne Erklärungsansätze, andererseits bleiben zu viele offene Fragen, um die Phänomene rein als Halluzinationen abzutun.

Die Existenz stabiler Erlebnisstrukturen, kulturübergreifender Ähnlichkeiten und unerklärter Nahtoderfahrungen machen das Thema weiterhin hochaktuell für die interdisziplinäre Forschung.

Astralreisen wissenschaftlich betrachtet – Philosophie, Bewusstseinsforschung und mögliche Zukunftsperspektiven

Nachdem wir die kulturellen Hintergründe und neurobiologischen Erklärungen von Astralreisen wissenschaftlich betrachtet besprochen haben, bleibt nun die eigentliche Kernfrage: Was bedeutet all das für unser Verständnis von Bewusstsein? Und was könnten die nächsten Schritte der Forschung sein?

Das zentrale Dilemma der Bewusstseinsforschung

Die Forschung an Außerkörperlichen Erfahrungen stößt an die Grundfrage der modernen Philosophie des Geistes: Ist Bewusstsein ein rein materieller Vorgang, oder existiert es unabhängig von unserem Körper?

Hier treffen zwei völlig verschiedene Denkschulen aufeinander:

  • Materialismus (physikalistisches Modell): Bewusstsein entsteht ausschließlich durch neuronale Aktivität. Astralreisen sind demnach interne mentale Konstruktionen, erzeugt durch komplexe Wechselwirkungen im Gehirn.
  • Dualismus bzw. nicht-materielle Ansätze: Bewusstsein existiert eigenständig. Das Gehirn fungiert nur als Schnittstelle. Astralreisen wären echte Erlebnisse jenseits der physischen Dimension.

Wissenschaftlich betrachtet gibt es derzeit für beide Lager Hinweise, aber keine vollständigen Beweise.

Was Philosophen dazu sagen

Der australische Philosoph David Chalmers prägte den Begriff des “harten Problems des Bewusstseins” (The Hard Problem of Consciousness). Er stellt fest:

„Wir können die neuronalen Korrelate des Bewusstseins messen, aber nicht erklären, warum subjektive Erfahrung existiert.“

Genau hier setzt auch die Debatte über Astralreisen wissenschaftlich betrachtet an. Die Erlebnisse existieren unbestreitbar subjektiv — doch was sie wirklich sind, bleibt offen.

Der deutsche Neurowissenschaftler Thomas Metzinger sieht im „Selbstmodell“ des Gehirns einen möglichen Schlüssel: Unser Bewusstsein erzeugt permanent ein Modell unserer selbst in Raum und Zeit. Manchmal, unter bestimmten Umständen, kann dieses Modell „herausrutschen“ — das erleben wir dann als Außerkörperliche Erfahrung.

Warum erleben Millionen Menschen dasselbe?

Die größte Herausforderung für rein materialistische Erklärungen bleibt die bemerkenswerte Stabilität der Erlebnismuster weltweit:

  • das Gefühl des Schwebens
  • das Schweben über dem eigenen Körper
  • Begegnungen mit Lichtwesen
  • das Gefühl grenzenloser Freiheit
  • Schwierigkeiten bei der Rückkehr in den Körper

Diese universellen Konstanten deuten für viele Forscher darauf hin, dass möglicherweise mehr dahintersteckt als bloße neuronale Fehlfunktionen.

Der bekannte Nahtodforscher Dr. Bruce Greyson formulierte:

„Die Ähnlichkeit dieser Erfahrungen bei Menschen völlig unterschiedlicher Kulturen, Religionen und Weltanschauungen ist schwer durch reine Neurochemie erklärbar.“

Potenzial für therapeutische Anwendungen?

Unabhängig von der metaphysischen Debatte entstehen erste praktische Forschungsansätze. Einige Therapeuten nutzen Elemente aus Techniken, die Astralreisen ähneln, z.B.:

  • Luzides Träumen zur Angstbewältigung
  • Dissoziative Techniken bei Traumatherapie
  • Meditation zur Bewusstseinserweiterung
  • Atemtechniken zur emotionalen Stabilisierung

Der Psychologe Stanislav Grof entwickelte in den 1970ern das sogenannte Holotrope Atmen, bei dem durch kontrollierte Hyperventilation veränderte Bewusstseinszustände erzeugt werden können — gelegentlich berichten Teilnehmer hier von Zuständen, die Astralreisen sehr ähneln.

Externe fundierte Quelle:

Vertiefende Informationen bietet z.B. das International Journal of Dream Research (IJoDR) (IJoDR Journal).

Technologische Zukunft: Messbar oder nie beweisbar?

Einige futuristische Forschungsprojekte versuchen, das Unsichtbare messbar zu machen. Beispielsweise:

  • EEG-Korrelate während OBEs
  • Herzfrequenzvariabilität während außerkörperlicher Zustände
  • Messung der Magnetfeldaktivität des Gehirns

Bisher bleibt aber der Schritt, einen objektiven Beweis für die reale Existenz einer außerkörperlichen Bewusstseinseinheit zu liefern, unerreicht.

Einige Forscher fordern deshalb:

„Wir brauchen neue Methoden der Wissenschaft, um Bewusstseinsphänomene angemessen zu untersuchen.“

(Dr. Dean Radin, Institute of Noetic Sciences)

Astralreisen wissenschaftlich betrachtet: Zwischen Wissenschaft und Grenzphänomen

Im Moment gilt:

  • Es gibt zahlreiche konsistente Erfahrungsberichte.
  • Die Wissenschaft kann viele begleitende Hirnprozesse erklären.
  • Ob das Bewusstsein jedoch tatsächlich losgelöst vom Körper existieren kann, bleibt offen.

Wir stehen hier an einer Grenze der heutigen Wissenschaft. Manche sprechen von einer „post-materialistischen Revolution“ der Wissenschaft, die notwendig wäre, um diese Fragen irgendwann beantworten zu können.

Was bedeutet das für unser Weltbild?

Die Diskussion um Astralreisen wissenschaftlich betrachtet berührt Grundfragen unserer Existenz:

  • Was sind wir wirklich: Körper, Geist, Seele?
  • Gibt es eine Realität jenseits des Sichtbaren?
  • Ist Bewusstsein an Raum und Zeit gebunden?

Unabhängig davon, wie man diese Fragen derzeit beantwortet, üben Astralreisen eine tiefgreifende Faszination aus. Sie fordern uns heraus, unsere materialistische Weltsicht zu hinterfragen, ohne uns der reinen Esoterik hinzugeben.

Fazit

Astralreisen wissenschaftlich betrachtet sind kein esoterisches Nischenthema mehr, sondern Gegenstand interdisziplinärer Forschung weltweit. Zwischen Neurobiologie, Psychologie und Philosophie des Geistes entsteht ein spannendes Forschungsfeld, das möglicherweise unser gesamtes Verständnis von Bewusstsein revolutionieren könnte.

Die nächsten Jahrzehnte werden entscheiden, ob wir hier nur außergewöhnliche Hirnzustände erleben — oder ob wir Zeugen einer fundamentalen Erweiterung des Weltbilds werden.


Ergänzender Ausblick: Die Grenzen der Zivilisation und die Suche nach neuen Wegen

Die Faszination rund um Astralreisen wissenschaftlich betrachtet zeigt, wie sehr der moderne Mensch nach alternativen Bewusstseinsräumen sucht. In einer Welt, in der der Mensch zunehmend nur noch als Konsument funktioniert, wie wir es auch hier analysiert haben, geraten Fragen nach dem eigentlichen Wesen des Bewusstseins wieder ins Zentrum.

Interessant ist, dass sich genau an solchen Phänomenen zeigt, wie beschränkt unsere Vorstellung von Realität bislang noch ist. Ähnlich wie bei der Vision einer neuen Weltraumfahrt ohne Treibstoff, wo physikalische Grenzen verschoben werden könnten, berühren auch Astralreisen die Idee, dass unser gegenwärtiges Wissen nicht das Ende aller Erkenntnis darstellt.

Nicht zufällig verbinden sich solche Fragen auch mit Überlegungen, wie wir als Gesellschaft handeln würden, wenn wir beispielsweise mit einer Alien-Invasion konfrontiert wären. Beide Themenbereiche stellen unser Menschenbild radikal infrage: Sind wir nur Körper? Oder gibt es Ebenen der Existenz, die wir bislang kaum verstanden haben?

Gerade im gesellschaftlichen Kontext wäre es zudem spannend, wenn politische Verantwortungsträger mehr Offenheit gegenüber solchen Grenzthemen zeigen würden — wie wir es hypothetisch auch in unserem Szenario Wenn ich Kanzler wäre diskutiert haben. Denn viele gesellschaftliche Probleme entstehen gerade durch die einseitige Fokussierung auf rein materielle Denkmuster, die weder Bewusstsein noch menschliche Tiefe ausreichend berücksichtigen.

Schließlich darf man auch nicht vergessen, dass Themen wie Astralreisen und spirituelle Erfahrungen für viele Menschen oft eng verbunden sind mit fundamentalen Lebensfragen — ähnlich wie bei der Reflexion darüber, warum viele Menschen aus reiner Gewohnheit Kinder bekommen, ohne die Konsequenzen wirklich zu hinterfragen, wie wir es ausführlich hier thematisiert haben.

Astralreisen wissenschaftlich betrachtet bleiben somit weit mehr als nur ein skurriles Randthema: Sie stellen eine zentrale Herausforderung an unser gesamtes Menschenbild und unsere Vorstellung davon, was Realität wirklich ist.

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