
Die meisten Menschen sagen, sie wollen glücklich sein. Sie meditieren, lesen Bücher, machen Detox, gehen in die Therapie. Doch gleichzeitig tun sie jeden Tag unbewusst genau das Gegenteil: Sie sabotieren ihr eigenes Glück mit einer Präzision, die einem Uhrwerk gleicht.
Und genau darum geht es hier:
Ich tue alles um nicht glücklich zu werden – und wenn du ehrlich bist, erkennst du dich wahrscheinlich darin wieder.
Das klingt hart, aber es ist die Wahrheit.
Nicht weil wir dumm sind. Sondern weil wir trainiert wurden, unser Glück zu fürchten.
Weil uns niemand beigebracht hat, wie man glücklich lebt – ohne sich dabei schuldig, fremd oder leer zu fühlen.
Warum ich alles tue um nicht glücklich zu werden – ganz ohne es zu wollen
Glück klingt schön.
Aber es ist unbequem.
Denn Glück bedeutet:
Verantwortung.
Verletzlichkeit.
Verzicht auf Drama.
Und das ist vielen zu still. Zu ehrlich. Zu echt.
Deshalb suchen wir uns Dinge, die uns beschäftigen, zerstören, ablenken.
Wir hängen in toxischen Beziehungen, essen uns voll, scrollen stundenlang, arbeiten wie besessen.
Alles, nur um nicht zu fühlen, dass da noch was fehlt.
In meinem Artikel über „Existieren oder Leben“ geht es genau darum – über das stille Gift der Selbstvermeidung.
Wie ich unbewusst dafür sorge, dass ich nie ankomme
Manche sabotieren ihr Glück mit Stress.
Andere mit Faulheit.
Wieder andere mit Perfektion.
Aber der Mechanismus ist immer derselbe:
Ich tue alles um nicht glücklich zu werden, weil Glück mir fremd geworden ist.
Wir gewöhnen uns an inneren Lärm.
An den Selbsthass, die Reue, die Überforderung.
Sie werden zu vertrauten Gefühlen – und Glück wirkt dann wie ein Betrug.
Deshalb ist es leichter, weiterzumachen wie bisher.
Nicht weil’s gut ist – sondern weil’s gewohnt ist.
Glück bedeutet, auszuhalten dass nichts mehr fehlt
Und genau das ist der Punkt, den viele nicht schaffen.
Ich tue alles um nicht glücklich zu werden, weil ich mit einem Zustand von Ruhe gar nichts anfangen kann.
Glück bedeutet:
Du musst aufhören zu kämpfen.
Du musst es dir erlauben, dass es gerade nichts zu reparieren gibt.
Keine Schuld, kein Drama, kein „Ich muss noch…“
Und das fühlt sich für viele so leer an, dass sie lieber wieder zurückrennen – ins Chaos.
Auch in meinem Text über das bewusste Erschaffen von Realität geht es um genau diese Angst vor dem Glück.
Warum ich mich mit Problemen umgebe, obwohl ich Lösungen kenne
Wir wissen oft ganz genau, was uns guttäte:
Weniger Social Media. Bessere Ernährung. Klarere Kommunikation.
Aber wir tun es nicht. Und das ist kein Zufall. Das ist ein Muster.
Ich tue alles um nicht glücklich zu werden, weil Probleme mich definieren.
Weil sie mir das Gefühl geben, beschäftigt zu sein.
Solange es ein Problem gibt, bin ich jemand. Ich habe ein Ziel. Ich kann kämpfen.
Glück dagegen ist still.
Und viele Menschen fürchten genau das.
Diese Dynamik beschreibt auch die moderne Psychologie als sekundären Krankheitsgewinn:
Man bleibt im Unglück, weil man daraus Vorteile zieht – Mitleid, Aufmerksamkeit, Bedeutung.
Mehr dazu auch in meinem Text über Einsamkeit und große Denker, die bewusst das Drama verlassen haben.
Ich tue alles um nicht glücklich zu werden, weil das Glück mich verletzlich macht
Glück ist kein Schild, sondern ein offenes Tor.
Wenn du dich gut fühlst, wirst du weich. Offen. Berührbar. Und das ist gefährlich – zumindest glaubt dein Unterbewusstsein das.
Also machst du lieber dicht. Bleibst im Zweifel. Im Zynismus. Im Rückzug.
Denn wer nichts hofft, wird nicht enttäuscht.
Ich tue alles um nicht glücklich zu werden, weil ich Angst davor habe, dass es mir genommen wird.
Also verhindere ich lieber, dass ich es überhaupt erreiche.
Es ist ein Schutzmechanismus – aber auch eine Selbstsabotage.
Eine interessante Untersuchung dazu stammt von der Universität von London über die sogenannte hedonische Toleranzgrenze – die Grenze, an der Menschen unbewusst dafür sorgen, dass es ihnen nicht zu gut geht, weil das ungewohnt ist.
Warum wir lieber jammern als handeln
Jammern schafft Verbindung.
Wer jammert, hat Gesprächsstoff. Wer klagt, gehört dazu. Wer leidet, ist menschlich.
Aber wer einfach nur sagt: „Mir geht’s gut, ich bin zufrieden.“ – der wird in vielen Kreisen nicht ernst genommen. Oder sogar abgelehnt.
Ich tue alles um nicht glücklich zu werden, weil ich mich sonst erklären müsste.
Weil ich mich vielleicht schuldig fühlen würde. Oder allein.
Wir haben gelernt, dass Glück arrogant wirkt, abgehoben, unsozial.
Dabei ist es das Gegenteil:
Wer wirklich glücklich ist, wird weich, offen, mitfühlend – nicht besser. Einfach echter.
Und genau das zeigt sich auch in der Forschung zu sozialer Kohärenz und Gruppenverhalten:
Menschen passen ihr emotionales Grundniveau oft unbewusst an ihr Umfeld an – wer aus der Reihe tanzt, wird reguliert.
Mehr dazu auch in meinem kritischen Beitrag über die Macht von Medien und Gruppendenken.
Wenn du alles tust, um nicht glücklich zu werden – was dann?
Dann ist das kein Grund, sich zu schämen.
Sondern der Moment, an dem du ehrlich wirst.
Nicht jeder braucht eine neue Technik oder ein neues Ziel.
Manchmal reicht es, den alten Mustern beim Zerfallen zuzusehen.
Ich tue alles um nicht glücklich zu werden – dieser Satz ist kein Vorwurf.
Er ist eine Einladung zur Ehrlichkeit.
Zur Selbstachtung.
Zum Aufhören mit dem Theater.
Und wenn du heute aufhörst, dich zu sabotieren –
beginnt vielleicht genau das, was du die ganze Zeit gesucht hast:
Ruhe. Freude. Leichtigkeit.
Nicht laut. Nicht für Instagram.
Sondern für dich.