Die Antwort auf diese Frage ist so einfach wie brisant: Sehr viele.
Mehr, als du vermuten würdest. Großbritannien? Deutsch. Belgien? Deutsch. Norwegen? Auch.
Und das ist kein dummer Spruch aus einer Reichsbürger-Ecke, sondern eine historisch einwandfreie Tatsache, die du in kaum einem Geschichtsbuch so klar findest.
Europa liebt Monarchie – und Deutschland war der Lieferant.
Im 18. und 19. Jahrhundert, als halb Europa noch von Dynastien regiert wurde, hatte das Heilige Römische Reich Deutscher Nation (also das, was später zu Deutschland wurde) einen gigantischen Überschuss an Fürsten, Herzögen, Prinzen und Adligen.
Und was macht man, wenn man mehr Königsblut hat als Thronplätze?
Man exportiert. Strategisch, dynastisch, erfolgreich.
Kein Scherz: Der britische König ist deutscher als dein Nachbar
Die wahrscheinlich meistübersehene Wahrheit der europäischen Geschichte:
Das britische Königshaus hat seine Wurzeln tief im deutschen Adel.
Und damit sind wir bei der ersten, größten und gleichzeitig am stärksten verdrängten Antwort auf die Frage:
Welche Monarchien haben deutsche Wurzeln? – Großbritannien ganz vorn.
🇬🇧 Großbritannien – Der deutsche König mit englischer Krone
1714 bestieg Georg I., Kurfürst von Hannover, den britischen Thron.
Warum? Weil die letzten englischen Stuart-Monarchen ausgestorben waren – und das Parlament wollte keinen katholischen König. Also griff man auf die nächstgelegene protestantische Linie zurück: Das Haus Hannover. Ein rein deutscher Fürstenzweig.
Georg I.:
• Sprach nur Deutsch, kein Englisch.
• Lebte lange Zeit lieber in Deutschland als in England.
• Regierte trotzdem das größte Weltreich seiner Zeit.
Seine Nachfolger Georg II. und Georg III. sprachen ebenfalls fließend Deutsch, interessierten sich mehr für ihre deutschen Territorien als für ihre britischen Untertanen und führten eine europäische Personalunion, wie sie heute nur wenige kennen.
Von Hannover nach Gotha: Die zweite deutsche Welle
Spätestens mit Königin Victoria wurde dann auch das Haus Sachsen-Coburg und Gotha Teil der britischen Geschichte.
Ihr Ehemann, Prinz Albert, war ein deutscher Prinz – intelligent, strukturiert, protestantisch und absolut überzeugter Europäer. Seine Kinder übernahmen das, was in England heute als tiefbritische Monarchie gilt.
Ihr Sohn, Edward VII., war der erste britische König, der offiziell aus dem Haus Sachsen-Coburg und Gotha kam – ein Adelsgeschlecht mit Sitz in Thüringen.
Bis 1917 hieß das britische Königshaus ganz offiziell so:
„Haus Sachsen-Coburg und Gotha“
Erst mit dem Ersten Weltkrieg kam das große „Umtaufen“:
König George V. benannte die Familie kurzerhand um – in Haus Windsor. Ein PR-Schachzug. Der Stammbaum blieb deutsch.
💡 Fakt am Rande: Was war vorher? Das Haus Wittenberg?
Nicht ganz. Aber du bist nah dran.
• Das Haus Sachsen-Coburg und Gotha war eine Seitenlinie der ernestinischen Wettiner.
• Und die Wettiner wiederum stammen aus der Region um Wittenberg, Sachsen und Thüringen.
• Die Wettiner beherrschten über Jahrhunderte riesige Teile Mitteldeutschlands – und ihre Nebenlinien saßen am Ende auf Europas Thronen.
Also ja:
Windsor ist nur das britische Etikett einer langen deutschen Dynastie, die historisch bis nach Wittenberg zurückverfolgt werden kann.
Und heute?
Der aktuelle König Charles III. ist nicht nur offiziell Teil des Hauses Windsor – sondern genealogisch ein direkter Nachfahre deutscher Fürsten.
Mehrere Generationen deutschsprachiger Monarchen, deutsche Hausordnung, deutsche Etikette.
Die Royal Family ist britisch geschminkt – aber deutsch gebaut.
Wie deutsche Fürsten Europas Monarchien prägten
Wer sich immer noch fragt, welche Monarchien haben deutsche Wurzeln, wird jetzt staunen. Denn die nächsten Beispiele zeigen: Deutschland war nicht nur der Maschinenraum Europas – sondern auch sein Thronlieferant.
Ob Belgien, Dänemark oder Norwegen: Wo heute Nationalflaggen wehen und Hymnen erklingen, stehen Dynastien, die ursprünglich aus deutschen Herzogtümern und Fürstenhäusern stammen.
🇧🇪 Belgien – König gesucht? Coburg liefert.
Nach der Unabhängigkeit 1830 suchte das neu gegründete Belgien einen König.
Doch statt einen Belgier zu krönen, holte man sich lieber ein Exportmodell:
Leopold I. von Sachsen-Coburg-Saalfeld – einen deutschen Prinzen aus Franken.
Er wurde 1831 zum ersten König der Belgier, stammte aus derselben Familie wie der Ehemann von Königin Victoria (Prinz Albert) und brachte deutsche Diplomatie und Disziplin in den belgischen Hof.
Das belgische Königshaus ist bis heute ein direkter Nachfahre deutscher Fürsten – auch wenn das kaum jemand thematisiert.
Norwegen bekam 1905 seine Unabhängigkeit von Schweden – und suchte sich einen König. Doch statt einheimisch zu bleiben, holte man sich wieder einen Glücksburger:
Prinz Carl von Dänemark, der sich als König Haakon VII. in die Geschichte eintrug.
Auch sein Sohn (Olav V.) und Enkel (Harald V.) – der heute noch amtierende König – stammen direkt von deutschen Adelslinien ab.
Norwegen sieht aus wie eine moderne Monarchie – steht aber auf den dynastischen Füßen Schleswig-Holsteins.
🇱🇺 Luxemburg – kleiner Staat, große deutsche Wurzeln
Luxemburg hat zwar keinen König, aber einen Großherzog – und dessen Stammbaum reicht ebenfalls tief ins deutsche Adelsarchiv.
Die Herrscherfamilie stammt aus dem Haus Nassau-Weilburg – einem urdeutschen Fürstengeschlecht aus dem heutigen Hessen.
Adolph von Nassau, einst Herzog von Nassau, wurde 1890 Großherzog von Luxemburg, nachdem Wilhelm III. von den Niederlanden keine männlichen Erben mehr hatte.
Bis heute regiert seine Linie – und das bedeutet:
Luxemburg wird von einem hessischen Erben geführt.
In einem Land mit drei Sprachen, aber nur einer dynastischen Linie: deutsch.
Wenn du also jemanden hörst, der fragt: Welche Monarchien haben deutsche Wurzeln?, dann kannst du jetzt ruhig antworten:
Fast alle.
Griechenland – Der König kam aus Bayern, dann aus Schleswig-Holstein
Griechenland wurde nach seiner Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich 1832 ein Königreich. Doch statt einen griechischen Monarchen zu wählen, holte man sich Otto I. von Wittelsbach, Sohn des bayerischen Königs Ludwig I. Die Wittelsbacher gehören zu den ältesten deutschen Adelsgeschlechtern überhaupt. Otto sprach kein Griechisch, regierte mit preußisch-bayerischem Stil und musste 1862 abdanken. Aber der nächste deutsche Prinz ließ nicht lange auf sich warten.
1863 wurde Wilhelm von Dänemark zum neuen griechischen König ernannt. Als Georg I. von Griechenland regierte er fast fünf Jahrzehnte lang. Und Wilhelm war kein Däne im engeren Sinn, sondern stammte aus dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg – also wieder ein deutscher Prinz aus einem der aktivsten Adelsimporte Europas. Seine Nachfahren blieben auf dem Thron bis zur Abschaffung der Monarchie 1973. Zuletzt war es Konstantin II., ebenfalls ein direkter Nachfahre dieser deutschen Dynastie. Wer also fragt, welche Monarchien haben deutsche Wurzeln, sollte Griechenland unbedingt dazuzählen.
Nach der Unabhängigkeit von Bulgarien 1878 wurde 1887 Ferdinand I. zum Fürsten und später zum Zaren gekrönt. Und Ferdinand? Ein Prinz aus dem Haus Sachsen-Coburg und Gotha. Die gleiche Familie, die auch in Großbritannien und Belgien regierte. In Bulgarien brachte Ferdinand nicht nur deutsche Ordnung, sondern auch einen Hauch europäischer Königsdiplomatie in ein junges Land zwischen Osmanischem Erbe und russischem Einfluss.
Die Dynastie blieb bis 1946 an der Macht. Dann wurde die Monarchie abgeschafft – aber nicht vergessen. Denn sein Enkel, Simeon II., war nicht nur der letzte Zar Bulgariens, sondern wurde 2001 auch Premierminister. Damit war er das erste ehemalige Staatsoberhaupt in Europa, das nach der Abschaffung der Monarchie durch demokratische Wahl wieder politische Macht erhielt. Eine Rückkehr der Monarchie in ziviler Form – mit deutschen Wurzeln.
1866 betrat ein weiterer Deutscher die Bühne: Carol I., geboren als Karl von Hohenzollern-Sigmaringen. Ein Spross einer Nebenlinie der Hohenzollern, also derselben Familie, aus der auch die deutschen Kaiser stammten. Carol wurde erst Fürst, dann 1881 zum König von Rumänien gekrönt. Unter seiner Herrschaft wurde das Land unabhängig, modernisiert und infrastrukturell europäisch erschlossen.
Die Hohenzollern blieben bis 1947 auf dem rumänischen Thron. Letzter König war Michael I., der 1947 unter sowjetischem Druck abdanken musste. Seine Familie lebt bis heute, residiert teils in der Schweiz, teils in Rumänien, und wird in Monarchistenkreisen noch immer als legitime Dynastie anerkannt. Auch hier also: Die Frage, welche Monarchien haben deutsche Wurzeln, lässt sich mit einem klaren „auch Rumänien“ beantworten.
Interner Link: Lies mehr über die Herkunft des britischen Königshauses auf domiversum.de/welche-monarchien-haben-deutsche-wurzeln
Fazit: Europa trägt Krone – und Deutschland hat sie geliefert
Ob Großbritannien, Belgien, Dänemark, Norwegen, Luxemburg, Griechenland, Bulgarien oder Rumänien – in allen Fällen liegt die Wurzel der Monarchie im deutschen Adel. Oft in Thüringen, Franken, Schleswig-Holstein, Hessen oder Bayern. Keine Einzelfälle, keine Ausnahmen. Es war System.
Die Monarchien Europas sind keine rein nationalen Konstrukte. Sie sind dynastische Netzwerke – und Deutschland war dabei Knotenpunkt, Quelle und Drehscheibe zugleich. Wer sich also heute fragt, welche Monarchien haben deutsche Wurzeln, sollte eines verstehen: Europa wurde nicht nur von Deutschland beliefert – es wurde von Deutschland geadelt.
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